Impulse

Demokratie erleben, um Demokratie zu schützen

Mit LdE machen alle Kinder und Jugendlichen die demokratische Erfahrung, sich zu engagieren. Wie kann daraus hervorgehen, dass sich junge Menschen ernst genommen fühlen, zuversichtlich in ihre Zukunft blicken und die  Demokratie nachhaltig gegen extremistische Positionen verteidigen?

Impulse von Prof. Dr. Anne Sliwka, Universität Heidelberg:

"LdE bietet Empowerment gegen Ohnmacht."

Wie stärkt Lernen durch Engagement junge Menschen als demokratische Bürger*innen? Wie genau bedrohen "Bubbles" unser demokratisches Miteiander und was kann LdE dagegen ausrichten? Diese und weitere Fragen haben wir mit Prof. Dr. Anne Sliwka erörtert, Bildungsforscherin an der Universität Heidelberg.

Impulse von Romana Schneider, LdE-Lehrerin in Stadtroda (Thüringen):

"Schüler*innen müssen vor die Tür und Menschen begegnen."

"Wir können nur friedlich zusammen leben, wenn wir einander anschauen. Menschen müssen ihr Gegenüber wahrnehmen, die Perspektive der Anderen einnehmen können. Bei jungen Menschen ist die Ich-Perspektive grundsätzlich stark: Digitale Medien können das problematisch verstärken. TikTok nimmt viele meiner Schüler*innen in ihren eigenen Handys gefangen. Eltern dabei zu begleiten, ihre Kinder wiederum zu begleiten, würde in meinen Augen einen riesen Unterschied machen: Denn uns Lehrer*innen untersagt die Auslegung des Datenschutzes, TikTok & Co. zum Unterrichtsinhalt zu machen und einen kritischen Umgang der Schüler*innen mit digitalen Medien in diesem Format zu fördern."

"Die aktuellen politischen Entwicklungen sind tiefgreifend. Gerade in der Schule brauchen Kinder und Jugendliche die Gelegenheit, sich darüber auszutauschen. Auch über unsere Demokratie, die Grundrechte, das Demonstrationsrecht und Toleranz sprechen wir in den letzten Monaten umso mehr. Im LdE-Unterricht sind Schüler*innen zudem außerhalb der Schule unterwegs, sie begegnen Menschen außerhalb ihrer Blase, sie handeln und spüren, dass sie gesellschaftlich etwas ausrichten können. Damit sich LdE-Schüler*innen politisch wirksam erleben, ist für mich eines entscheidend: gut recherchierter Bedarf."

 

Impulse von Micha Pallesche, Ernst-Reuter-Schule Karlsruhe:

"Ich stehe für eine Schule, die sich als Lernort versteht, der im Quartier eingebettet ist – und das Quartiert auch mitgestaltet."

Micha Pallesche ist Schulleiter und überzeugt, dass "Schulleitungen viel mehr Freiheiten haben, als sie glauben. Auch in einem bestehenden System gibt es Möglichkeiten, Strukturen zu verändern". Er warnt: "Wenn Schulen weiterhin so geschlossen bleiben, werden sie den Anschluss an die Realität und Lebenswelt verlieren."

Mit anpacken, mit dabei sein, steigert das Selbstwertgefühl, die Selbstbestimmung und Selbsterfahrung der Schüler:innen. Sich in die Gesellschaft einbringen, heißt auch, erwachsen werden und Verantwortung übernehmen.

Dr. Simone Waldmann, Mitglied der Schulleitung Berufsbildende Schule (BBS) Bad Dürkheim
to top