Liebe Leser*innen,
als vor mehr als zwanzig Jahren der Startschuss für LdE in Deutschland fiel, war die nachhaltige Prävention von Rechtsextremismus eine der zentralen Motivationen dafür, die Lehr- und Lernform für das deutsche Bildungssystem weiterzuentwickeln: über Partizipation in der Schule, reale Effekte junger Menschen auf ihre Umwelt und die Erfahrung, sich in der Schule sowohl selbstwirksam als auch zugehörig zu fühlen. Für Empathie, Verantwortungsbewusstsein und Kooperationsfähigkeit von Schüler*innen.
Zwanzig Jahre später haben sich diese pädagogischen Ziele von Demokratiebildung kaum verändert. Unsere Gesellschaft aber ist eine tiefgreifend andere. Schon allein YouTube, Smartphones, Facebook oder Instagram, Deep Fakes oder Social Bots waren 2001 nicht Teil unseres Alltages — und das Wort „googlen“ nicht im Duden.
Der digitale Wandel unserer Gesellschaft stellt grundlegend neue Anforderungen an wirkungsvolle Demokratiebildung. Wie Lehrer*innen junge Menschen mit LdE auch für den digitalen Raum in ihrer Demokratiekompetenz stärken, haben meine Kolleginnen Anna-Lilja Edelstein und Yasmin Fahimi in einem Online-Dossier und einem neuen Online-Kurs aufbereitet. Darin finden Sie Stimmen aus der schulischen Praxis, methodische Empfehlungen und theoretische Hintergründe: eine besondere Empfehlung meinerseits.
Mit schulischer Bildung gegen Diskriminierung und Extremismus, Hass und Gewalt in unserer Gesellschaft vorzugehen, ist ein langer Weg, der Geduld verlangt. In den letzten Wochen zeigte sich schmerzhaft deutlich: Wir müssen ihn trotzdem gehen. |