Liebe Leser*innen,
"Kinder und Jugendliche wachsen heute in einem Umfeld auf, in dem Rechtspopulismus und -extremismus parlamentarisch verankert sind und rechtsextreme Diskurse tief in ihre Lebenswelten eindringen." Das schrieb eine der vielen Schulen, die sich für ein neues LdE-Programm in Baden-Württemberg und Brandenburg bewarben — es geht um Demokratiekompetenz an Berufsbildenden Schulen. LdE kann nachweislich die Demokratiekompetenz junger Menschen stärken. Das bedeutet: Empathie zu zeigen. Vielfalt anzuerkennen. Ambiguität auszuhalten. Sich selbst zu reflektieren. Konflikte friedlich lösen zu können. Die Perspektive der Anderen einzunehmen. Wird das Unterrichtskonzept qualitätsvoll umgesetzt, ist LdE eine Maßnahme zur Prävention von Extremismus. Kann LdE aber auch eine Intervention sein, wenn sich Extremismus bereits breit gemacht in der Lerngruppe und Schulgemeinschaft? Unsere Überzeugung lautet: Ja. Weil es sein muss. Wir müssen weiter darauf setzen, das Gemeinschaftsgefühl an Schulen mit LdE zu stärken, die Belange junger Menschen ernst zu nehmen und Begegnungen außerhalb von "Bubbles" stiften. Wir müssen weiter dafür sorgen, dass Kinder und Jugendliche mit LdE positive Erfahrungen in der Schule machen und spüren, was sie in der Gesellschaft bewirken können. Wer weiterhin in einer Demokratie leben will, muss daran arbeiten, dass Kinder und Jugendliche wieder Zuversicht entwickeln und in Gewalt und Menschenfeindlichkeit keine Lösung für die Probleme unserer Zeit sehen. Dafür brauchen Lehrer*innen nun jede Unterstützung. Es braucht politischen Willen, das Bildungssystem mit den nötigen Ressourcen auszustatten. Es braucht eine engagierte Elternschaft. Es braucht kritischen Journalismus, der stets und gerade in der aktuellen Krise des Extremismus auf die Situation an Schulen schaut. Und es braucht uns: die starke Zivilgesellschaft, die Schulen zur Seite steht. Machen Sie mit! |